Ocean Life-Törns bieten im gehobenen Segelambiente einen tiefen Einblick in die Natur. Ein Gespräch über die Seele der Highlands, einen Sommertag im Hochgebirge und Überdurchschnittliches.
Es ist unmöglich einen Papageientaucher zu sehen und keine gute Laune zu haben! Werden wir die auf diesem Törn auch sehen – und was sonst?
Clemens Stecher: Oh, wir sehen im Grunde die Gesamtheit der nordischen Natur! Dazu beginnt bei Vögeln wir dem Papageientaucher, Walen und anderen Meeressäuger und geht über verschiedene geologischen Formationen bis hin zur Botanik, es gibt Moore, Spezialitäten wie den Sonnentau – ach, einfach eine große Fülle, und das auf sehr speziellen Inseln. Man bekommt auf den Hebriden, wenn man dort wandern geht, einfach immer das Gefühl, in das Schaufenster der nördlichen Natur zu blicken. Aus allen Themengebieten der Biologie sehen wir dort das Beste! Das ist, ungelogen, echt fantastisch gut. Wer sich also für Skandinavien und seine Natur interessiert, findet das alles fokussiert bei unseren Ocean Life–Törns.
Warum soll man den Törn unbedingt mit MCO machen, obwohl das ja nicht ganz billig ist?
Der Preis ist aber auch ganz sicher gerechtfertigt, denn wir haben auch ein überdurchschnittlich tolles Schiff, die Garcia Exploration 52, und erbringen auch eine überdurchschnittliche Leistung. Wir bieten einen sehr hohen Standard, was Komfort und die nautische Sicherheit angeht und haben gleich zwei promovierte Biologen am Bord: meine Frau und mich. Und wir kennen uns da wirklich aus. Wir führen die Leute in die Natur der Hebriden ein und haben zu der Reise auch ein eigenes Skript verfasst, in dem unsere Gäste viele Hintergrundinformationen auch später noch nachlesen können. Darin geht es um allerlei ökologische Besonderheiten der Hebriden, aber auch um die Veränderungen des Klimawandels. Also: Wir segeln auf hohen Niveau. Unser Schiff hat ein sehr hohes Niveau. Und unsere naturkundlichen Exkursionen haben auch ein sehr hohen Niveau. Das ist schon einzigartig auf dem Markt. Also: Eigentlich kann man es nur mit uns machen! (lacht)
Mitten auf dem Atlantik, vor der schottischen Küste – welches Klima erwartet uns dort?
Die Bedingungen sind in Schottland natürlich sehr durchwachsen, keine Frage. Am besten stellt man sich da einen Sommertag im Hochgebirge der Alpen vor – es kann so warm sein, dass man im T-Shirt segeln kann. Es kann aber schon auch kalt und nass und regnerisch sein. Man muss jedem Tag mit allem rechnen, aber das macht es eben auch so abwechslungsreich, so intensiv. Man spürt das Ausgesetztsein in der Natur ebenso wie den Schutz durch unser außergewöhnliche Schiff.
Welche Erwartungen an Segelkenntnisse und -erfahrungen habt ihr an die Gäste?
Keine! Niemand muss segeln können, wenn er einen Ocean Life-Törn mitmachen will. Aber wer ganz unerfahren ist, kann vielleicht schlecht einschätzen, ob er anfällig für Seekrankheit ist. Das sollte man vorher abklären. Wer gern segeln will, kann auf diesem Törn allerdings sehr viel lernen, immerhin sind wir ja RYA Yachtmaster Instruktoren und geben unser Wissen sehr gern weiter. Wir binden die Leute also gern in die Routenplanung und alle anderen Abläufe an Bord ein: Wir haben in Schottland auch schon mal zwei, drei Stunden Hafentraining auf der Garcia Exploration 52 gemacht. Wir richten unseren Input immer danach, was von uns erwartet wird. Wir spüren ja, was unsere Gäste wollen – und thematisieren das natürlich. Niemand muss sich überfordert fühlen, niemand kommt zu kurz. Bisher hat das auch immer gut geklappt!
Wer Dich kennt, weiß, das du guten Whisky magst: Verkosten wir diese schottischen Single Malts auch?
Das steht natürlich nicht im Mittelpunkt, aber wenn es in die Routenplanung passt und wir sind in der Nähe einer guten Destillerie, dann besuchen wir die auch gerne – etwa in Tobermory auf Mull oder bei Talisker auf der Isle of Skye. Das ist immer auch ein Einblick in die Geschichte und die Kultur des Landes. Es ist schon toll, diese guten Whiskys dort zu verkosten, wo sie produziert werden. Die Schotten sagen ja: Darin ist die Seele der Highlands spürbar. Ich muss auch sagen, dass ich genau dadurch auch auch selbst zum Whisky gekommen bin.