Das Austrian Ocean Race Project liegt mir sehr am Herzen. Und es hat sehr viel Strahlkraft. Deswegen will ich Euch heute mal ein bisschen mehr davon erzählen, nachdem wir hier schon zwei Mal allerlei Details berichtet haben.

Das Ocean Race – das bis vor kurzem ja noch „Volvo Ocean Race“ hieß – ist bis heute die ultimative Segelregatta um die Welt. Wegen der Wind- und Wetterverhältnisse vor allem im Südpazifik mit Wellenhöhen von 30 Metern und Windgeschwindigkeiten von 110 Stundenkilometern ist es die härteste Herausforderung, denen sich eine Crew im Segelsport stellen kann. Erstmals in der Geschichte des 1973 ausgetragenen Rennens gibt es nun ein österreichisches Team. Im Herbst 2021 wollen sie an den Start gehen. Die Regatta beginnt in Europa, die Route führt durch den Atlantik, umrundet Afrika am Kap der Guten Hoffnung, führt weiter durch den Indischen Ozean über den Südpazifik und rund um Kap Horn nach Süd- und Nordamerika und von dort wieder zurück nach Europa. Macht 45.000 Seemeilen. In neun Monaten.
Das Austrian Ocean Race Project rund um den Teammanager und mehrfachen Staatsmeister, Matchracer und Ligasegler Julian Kirchner versammelt ein hochmotiviertes Team aus vorwiegend Kärntner Seglern – lauter junge, talentierte Segelsportler. Gerwin Jansen als „Head of Sailing Team“ kommt aus den den Niederlanden, hat schon zwei Weltmeistertitel in der ORC-Klasse errungen und 15.000 Seemeilen Offshore-Erfahrung. Zusammen sind sie fest entschlossen, sich nicht nur einen großen Traum zu erfüllen, sondern auch Leistungen auf höchstem seglerischen Niveau zu zeigen und sich erfolgreich mit der Weltspitze zu messen. Das ganze Team – mittlerweile mehr als 40 Leute – ist sehr engagiert und geht das Projekt mit sehr viel Herzblut an.
Und ich bin sehr stolz, in diesem Projekt mit dabei zu sein – das ist echt cool. Ich darf da im „Advisory Bord“ mitmachen, und dort, wo es um Nachhaltigkeit geht, meine Ideen einbringen – die ich als Biologe und alter Umweltkämpfer ja schon längst habe. Außerdem darf ich die Leute mit ausbilden. Das ist ein tolle Sache für mich. Das Austrian Ocean Race Project will auch was für den Umweltschutz tun und als Botschafter für Nachhaltigkeit um die Welt segeln. Es geht hier nicht nur ums Segeln, sondern auch um die Verschmutzung der Weltmeere durch all das Plastik. Deswegen engagiert sich die Crew ehrenamtlich für das vom Ocean Race ins Leben gerufene Nachhaltigkeitsprojekt „Champions for the Sea“.
„Sisi“ ist 22 Meter lang und 5,6 Meter breit, sie ist 12,5 Tonnen schwer und hat einen Tiefgang von 4,78 Metern. Die Segelfläche? Bis zu 451 Quadratmeter. Neu kostet so eine VO65-Yacht wie die „Sisi“ 6,5 Millionen Euro. Das Austrian Ocean Race Project hat sich deshalb die ehemalige „Vestas 11th Hour Racing“ gekauft, die bereits zwei Mal das Volvo Ocean Race bestritt. Das Boot ist aber im besten Zustand.
Ihr Ziel: „Wir peilen sicher nicht sofort den Sieg an, aber mindestens eine gute Mittelfeldposition“, sagt Julian Kirchner. Und für alle, die vorher schon mal an diesem Abenteuer teilhaben möchten, gibt es die Möglichkeit für Regatten, Überstellfahrten und Schnuppertage anzuheuern.
Ich kann das ja wärmstens empfehlen.
Herzlich,
Euer Clemens
