Unsere theoretische Yachtmaster-Ausbildung funktioniert nun auch rein digital. Aber wie gut? Zeit für eine erste Bilanz auf allen Seiten.
Der erste rein digitale RYA Yachtmaster-Theoriekurs ist geschafft. Und ich kann sagen: Es war sehr erfolgreich. Aber auch echt anstrengend.
Natürlich war es auch für mich ein bisschen Neuland. Zugleich haben mir zwei Jahrzehnte Erfahrung als Didaktiker schon sehr viel geholfen, auch diesen Kurs abzuhalten. Ganz am Anfang stand ja erst einmal die Zulassung als „Distance Learning Centre“ der RYA. Das war nicht ganz einfach, aber wir haben das gut geschafft. Und einmal ausgeschrieben, war der Kurs dann innerhalb einer Woche auch schon ausgebucht. Das was natürlich für uns eine große Bestätigung: Wir konnten davon ausgehen, dass sich der ganze Aufwand gelohnt hatte.
Wir haben zwei Streaming-Kameras, eine direkt am Computer, eine andere seitlich am Schreibtisch, dazu ein iPad, das wir als Whiteboard benutzen. Das war manches Mal der Schlüssel, um Fragen wirklich nachvollziehbar beantworten zu können. Außerdem haben wir richtige Studioscheinwerfer für möglichst natürliches Licht und ein professionelles Ansteck- Mikrofon, das sehr gut funktioniert hat.
Der Online-Kurs selbst hat insgesamt 40 Stunden gedauert, wobei die einzelnen Themenblöcke jeweils innerhalb eines Termins abgeschlossen werden konnten. Wir wollten eine klare Struktur vorgeben, die Leute immer mitnehmen und auch klarmachen, warum welches Modul von Bedeutung ist – abgesehen von der Prüfung. Denn man lernt ja einfach deutlich besser, wenn einem die Praxisrelevanz klar ist, weil dann die intrinsische Motivation deutlich größer ist. Der Kurs begann Ende November und endete Mitte Januar, das sind knappe 7 Wochen für 40 Stunden, verteilt auf drei ganze Tage und fünf Abendeinheiten von jeweils drei Stunden.
Aus unserer didaktischen Erfahrung heraus war es uns wichtig, auch online eine Möglichkeit einzubauen, die Leute zu aktivieren und ihnen die Gelegenheit zu geben, auch miteinander zu sprechen. Es gab Vorträge und Diskussionen, zudem haben wir immer wieder die Möglichkeit genutzt, die TeilnehmerInnen in digitale Kleingruppen aufzuteilen, in denen sie miteinander arbeiten konnten, ehe wir die Ergebnisse dann nachher im Plenum diskutiert haben. Sehr gut angekommen sind auch diverse Quiz-Runden, die online jeder für sich zu Hause durcharbeiten konnte, die aber auch mal in Gruppen absolviert wurden. So hatte jeder für sich eine Art Lernerfolgskontrolle: Wo war ich erfolgreich? Wo nicht? Es ist ja besser, wenn die Menschen ihre eigenen kleinen Lücken selbst entdecken und sich dann selbst motivieren, sie zu schließen. Zwischen den Kurseinheiten wurden zudem immer wieder Fragestunden angeboten, einmal pro Woche, konnten sich die Teilnehmerinnen im Schnitt für zwei Stunden in ein Meeting einloggen und Fragen diskutieren. Manchmal waren das ganz konkrete Fragen, andere waren einfach dabei, um sich das nochmal anzuhören oder um bei der Klärung von Problemen dabei zu sein.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich mir sicher bin, dass die TeilnehmerInnen des Kurses – trotz aller Nachteile, die reine online-Kurse eben so haben – nicht weniger gut vorbereitet sind auf die Prüfung und eine zukünftige Karriere als SeglerInnen in Gezeitenrevieren. Die Kommunikation in kleinen Online-Räumen und Chats kann natürlich nicht das gemütliche Beisammensein ersetzen, das üblicherweise zu einem Offline-Kurs auch dazugehört. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass die Leute sehr aktiv dabei waren. Ich habe das Gefühl, dass die TeilnehmerInnen von Anfang an gut mitgenommen wurden und der Fokus nicht nur auf zwei Wochenenden lag, so wie das beim Vor-Ort-Kurs im Stams der Fall ist. Wir haben immer eine ganze Zeitspanne einem bestimmten Thema gewidmet, was für den Lernerfolg auf Dauer nicht schlechter, sondern sogar einen großen Vorteil hat.
Wir sind sehr froh, dass es so gut gelaufen ist und und es hat auch mir sehr viel Spaß gemacht. Also werden wir das Angebot weiter ausbauen: Es ist einfach eine Methode, die uns die momentane Zeit vorgibt.
Herzliche Grüße
Euer Clemens
Reaktionen der TeilnehmerInnen
Ich konnte glücklicherweise einen der letzten Plätze für den RYA Theory Course ergattern! Clemens hat mich mit seinem extrem großen Wissen sowie seiner Art, dieses zu vermitteln, sehr begeistert! Ruhig, strukturiert und dennoch voller Begeisterung hat er uns die Lerninhalte näher gebracht. Ich hatte bis dato wenig Erfahrung mit virtuellen Kursen und bin positiv überrascht, dass es zum einen technisch so gut funktioniert hat und zum anderen auch in diesem virtuellen Setting eine tolle Gemeinschaft entstanden ist. Die zeitliche Aufteilung der einzelnen Kurse konnte ich gut ins Berufsleben integrieren!
Erich
Ich hatte volles Vertrauen, das es nur gut werden kann, wenn Clemens online einen RYA Theory Course anbietet. Und es ist absolut empfehlenswert. Es ist viel Stoff, aber Clemens bringt das so anschaulich und mit so viel Begeisterung rüber, dass man das kaum merkt. Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch, Lern-Quizze und gemeinsame Übungen taten ein übriges. Auch der Spaß kam nie zu kurz. Die Kurseinheiten waren gut über die Wochen verteilt, so dass ich sie gut in meinen Alltag integrieren konnte. Und trotz der Entfernung im virtuellen Klassenraum habe ich mich immer gut persönlich betreut und abgeholt gefühlt. Schnell entstand so ein echter Team-Spirit zwischen allen Beteiligten.
Steven
Die Organisation und das Lehrkonzept des Online-Theoriekurses waren absolut professionell: Es wurden umfangreiche Kursunterlagen zu Beginn zugesandt. Ein transparenter Aufbau und eine klare Struktur zielten auf die abschließende Prüfung – mit vielen Wiederholungen zu Beginn jeder Sitzung, die nochmals verdeutlichten, was wirklich wichtig ist. Neben den thematisch gegliederten Inhalten, die systematisch und zugleich mit anschaulichen Bildern und Geschichten vermittelt wurden, boten regelmäßige „Fragestunden“ Raum für persönliche Rückfragen zu den häuslichen Aufgaben, die zu lösen waren. Das sehe ich als den wesentlichen Vorteil des online-Kurses: Aufgrund der langen Zeitspannen zwischen den Seminarterminen, konnten viele Übungsaufgaben selbstständig erarbeitet und gelöst werden. Die Inhalte prägen sich dadurch langfristig ein – auch weil immer wieder nachgefragt werden konnte. Zudem können sich alle über den längeren Zeitraum hinweg die Inhalte in individuellem Tempo erarbeiten sowie mit den regelmäßigen Hilfestellungen auch intensiv aneignen. Trotz der sehr dichten instruktiven Anteile im Kurs kam es – vor allem wegen der begrenzten Gruppengröße – auch zu persönlichem Austausch und anregendem Miteinander.
Constanze
Nach meinem Abschluss des RYA Day Skipper vor fünf Jahren und vielen Meilen in tidenfreien Gewässern wollte ich mit dem RYA Yachtmaster mir noch zusätzlich umfassendes Wissen und Können für zukünftige Segeltörns auch in schwierigen Gewässern als Skipper aneignen. Da der praktische Teil coronabedingt noch etwas warten muss, entschloss ich mich, den Kurs „Yachtmaster Theory Online“ bei MCO zu buchen. Der Inhaber und sehr erfahrene Segler Clemens Stecher hat mich schon in den ersten Gesprächen vor dem Kurs überzeugt. In den 40 Stunden wurde die gesamte vorgegebene Theorie von Blind Navigation, über die Kollisionsverhütungsregeln bis hin zum Passage-Plan erklärt, angewendet und geübt. Mit Hilfe von Trainingskarten wurden Navigationsübungen unter Berücksichtigung von Strömungen, Gezeiten, Windabdrift etc. praxisnah durchgeführt. Obwohl der gesamte Kurs mit 25 Teilnehmern online war, blieb für den persönlichen Austausch und dem Nachfragen bei Unklarheiten ausreichend Raum. Clemens bot neben dem Kurs noch Zeitfenster für persönliche Anliegen oder Rückfragen. Durch die jahrelange Erfahrung und Anwendung der Theorie in unzähligen Segeltörns – vor allem im Ärmelkanal – hat mir Clemens viele praktische Tipps, Eselsbrücken und Wege aufgezeigt, die trotz theoretischem und praktischem Vorwissen einen echten Mehrwert gebracht haben. Nach dem Kurs und der Abschlussprüfung fühle mich sehr gut gerüstet, das Gelernte nun auch auf dem Wasser und in der RYA-Yachtmaster-Prüfung anzuwenden. Und keine Sorge, Englisch ist keine Grundvoraussetzung, um den Kurs zu bestehen.
Johannes
„Als ich auszog, um Segeln zu lernen“ habe ich wahrscheinlich den gleichen Weg wie alle andreen eingeschlagen: Binnenschein, FB2, dann FB3 – und fertig war der Segelprofi. Keine Bora und auch kein Meltemi konnten mir zu stark sein und auch das typisch österreichische „gescheit daher reden“, wie man´s besser macht, viel mir leicht. In meinem Übermut habe ich mich dann von einem lieben Freund zu einem Ausbildungstörn in den Solent überreden lassen. Und da war es das Gefühl, wie bei Peter Rosegger, als er das erste Mal einen Dampfwagen sah. Tidenhübe, meterhoch, Strömungen, dass der Motor dagegen nicht ankam und Schwerwetter, aber so richtig. Mein Glück war, dass der Trainingstörn von Clemens Stecher und seinem MCO-Team organisiert war! Die Vermittlung von Wissen, kombiniert mit Unmengen an Erfahrung haben mir gezeigt, dass es noch viel mehr gibt und was es heißt, richtig zu segeln. Durch die Umstände, welche uns 2020 zu Hause gebunden haben, ist mir die Entscheidung, an einem MCO Online Seminar teilzunehmen, leicht gefallen. Bei diesem war, wie im Solent, die Vorbereitung, die Art der Wissensvermittlung und das Zwischenmenschliche (soweit via Zoom möglich) Top! Wieder wurde mir aufgezeigt, dass es kein: „Ich bin fertig mit dem Lernen“ gibt. Wieder habe ich Neues gehört und Altes aufgefrischt. Clemens Stecher ist ein Garant für konsequenten, gehaltvollen und spannenden Wissenstransfer und ich kann dieses Seminar bei MCO mit bestem Wissen weiterempfehlen. Was mir gefehlt hat, war der Austausch mit den anderen Kursteilnehmern in den Pausen und das Bier nach dem Workshop (Nach dem Workshop – das ist Clemens wichtig). Jederzeit wieder!
Karl